Impuls

Wort zum Freitag, 03.03.2023 Man sieht sich immer zweimal…

Bild: Anja Schmidt

Man sieht sich immer zweimal…

 

Abschiede können schmerzhaft wehtun. Ich selbst habe es gerade erst vor zwei Wochen gespürt, als ich meine Tochter am Dubliner Flughafen verabschiedete. Ich flog nach Hause, sie blieb da. Bei den eigenen Kindern ist der Abschiedsschmerz immer noch etwas größer. So ein Kind möchte ich auch heute verabschieden – dies wird der vorerst letzte Freitagsimpuls sein. Vor fast genau drei Jahren konnten Sie zum ersten Mal hier einen Mutmacher, einen Denkanstoß oder ein Lied lesen. Sie gaben uns Halt in der Corona-Zeit und sie waren unsere Wegbegleiter. Nun ist das Leben wieder in vollem Gange, die Terminkalender sind gefühlt voller als vor der Pandemie und es scheint wieder ein Leben nach Corona zu geben. Jeder kennt das Sprichwort: Man sieht sich immer zweimal im Leben. Nicht, dass ich mir eine zweite Pandemie diesen Ausmaßes wünsche, dennoch kommt vielleicht der Tag, wo diese Seite wieder lebendig werden kann. Doch für heute heißt es erst einmal Abschied nehmen. Abschiede können wehtun – aber Abschiede sind auch kostbar. Die letzten Worte eines Menschen, behalten wir oft in langer Erinnerung. Er bleibt damit in unseren Gedanken lebendig.

Wir bereiten uns auf Ostern vor, auch dort nehmen wir Abschied und uns wird eine große Hoffnung geschenkt! Diese Worte kennen wir alle nur zu gut. Ein paar Tage später verabschieden sich die Jünger beim endgültigen Abschied bei Jesu ganz ohne Abschiedsfloskeln. Jesus betet für seine Jünger, die zurückbleiben und sein Evangelium bezeugen und weiter verkündigen und bittet um die Einheit. Er bittet um eine Kirche, die eine lebendige Gemeinschaft in Jesus Christus ist, die in die Welt hineinstrahlt und davon Zeugnis gibt, was Jesus von der Einheit zwischen Sohn und Vater aussagt, in die wir mit hineingenommen sind. Jesus ist unsere Mitte – das wissen wir und doch leben wir es nicht immer. Was wir auch wissen: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ In seinen Namen können wir uns nun wieder ungehindert versammeln. Wir können seine Botschaft auch in die Häuser bringen, die es schwer haben zu uns zu kommen. Wer glaubt, ist nie allein, hat auch Papst Benedikt gesagt. Leben wir es!

Bauen wir auf Gottes Wort, welches wir jetzt wieder in unseren Kirchen, auf unseren Gemeindehöfen, in unseren Gemeindezentren und überall lesen, hören und weitersagen können!

So ist dieser Abschied vielleicht auch ein wenig schmerzhaft, doch bauen wir auf Gottes Wort und erfahren, dass Gott uns liebevoll nachgeht und uns wirklich in sein Herz geschlossen hat. Nur das zählt am Ende des Tages.

 

Im Namen aller Impulsschreiber wünsche ich Ihnen von Herzen Gottes Segen und freue mich auf einen Impulsaustausch mit Ihnen persönlich in unseren Gemeinden.

Ihre Anja Schmidt (Gemeindereferentin)